Aufgrund des begrenzten Platzangebots auf dem bestehenden Außengelände wurde der Neubau entlang der Grundstücksgrenze zur Straße positioniert – ein sensibler Ort, der zugleich Herausforderung und gestalterische Chance bot. Eine vertikale Boden-Deckel-Schalung aus Holz lässt das konstruktive Material des Holzbaus nach außen sichtbar werden und bildet eine schützende Hülle. Im Bereich der straßenseitigen Fenster wird die Fassade durchlässig: Schmale Öffnungen ermöglichen gezielten Lichteinfall und Ausblicke für die Kinder, schützen aber gleichzeitig vor Einblicken von außen. Zur Garten- und Hofseite hin öffnet sich das Gebäude mit großzügigen Verglasungen und schafft helle, freundliche Innenräume mit direktem Bezug ins Grüne. Dachüberstände, außenliegende Verschattungselemente und die Möglichkeit zur Nachtauskühlung sorgen dabei für wirksamen sommerlichen Wärmeschutz.
Durch die neue Raumorganisation erhält die Kita einen neuen Mehrzweckraum, einen Schlafraum, ein Besprechungszimmer, einen Pausenraum für die Mitarbeiter, neue Sanitärbereiche inklusive barrierefreiem WC, sowie erweiterte Lagerflächen. Der vergrößerte Spielflur bietet den Kindern mehr Bewegungsfreiheit und stärkt das Prinzip der Flurflächen als aktive Spielbereiche.
Im Bestand wurden neben den funktionalen Anpassungen auch umfassende Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt: Die Decken wurden zur Verbesserung der Raumakustik saniert und mit einer zeitgemäßen Beleuchtung aufgerüstet, alle Gruppenräume mit zusätzlichen Steckdosen ausgestattet und eine vernetzte Rauchmeldeanlage installiert.
Eine besondere Herausforderung des Projekts lag in der Umsetzung sämtlicher Maßnahmen bei laufendem Betrieb. Die Bauphasen wurden eng mit dem Kita-Team abgestimmt, um Sicherheit, Tagesabläufe und pädagogische Arbeit so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.